gefahrene Kilometer: 4562 mit dem Camper, ca. 3000 mit dem Roller.
Wir hatten uns gut vorbereitet. Viel über Sizilien gelesen, die besten Anfahrtswege ermittelt, die beste Reisezeit genutzt und uns dann auf den Weg gemacht.
Entschieden hatten wir uns für die Fährüberfahrt von Genua nach Palermo, mit GNV. Die Schiffe der Gesellschaft kannten wir schon von unseren Sardinien Reisen. Fahrtzeit 20 Stunden, geschlafen in einer Außenkabine, den ganzen Tag auf See verbracht und ohne Stress in Palermo gelandet. Wären wir über die Autostrada in den Süden gefahren, hätten wir 3 Tage gebraucht und viel für Diesel und Maut bezahlt und hätten ja auch mit der Fähre nach Messina übersetzen müssen. Unter dem Strich war die Fährfahrt sogar günstiger.
Wir kamen um 22.15 Uhr in Palermo an, und hatten nur einen kurzen Weg zum ersten SP „Freesbee Parking“ in Palermo. Der nächste Tag diente der Stadterkundung. 600 000 Menschen wohnen dort, gefühlte 2 Millionen Autos und 10 Millionen Roller. Wir waren enttäuscht, eine dreckige Stadt mit vielen unrestaurierten Häusern.
Palermo
Von Palermo aus, sind wir nach Mazara gefahren. Auf dem CP war es noch ruhig. Wir holten den Roller aus der Garage und machten uns an die Erkundung der Umgebung. Marsala, eine sehenswerte bekannte Weinstadt mit viel Flair, Selinunt eine sehr große alte antike Stadt aus dem 7 Jahrhundert v.C.,Trapini, Erice mit einer super Aussicht oben auf dem Berg, Cave di Cusa ein Steinbruch aus dem die Steine für Selinunt kamen.
Die Spritpreise stiegen jeden Tag, wir waren froh, dass der Roller nur 3 ltr. auf 100 KM braucht, denn Super kostete 1,89 €.
Le Grotte di Custonaci
Erice
Blick von Erice
Wir fuhren die Küste runter, Richtung Süd-Ost nach Falconara. Der CP hat uns nicht überzeugt. Bei Croce Camerina ist die Straße 115 in einem schlechten Zustand, aber der CP Top. Mit dem Roller haben wir wieder unsere Besichtigungstouren vorgenommen. Santa Croce, Comiso, Vittoria, Ragusa, Modica, Scicli alle sehenswerte Orte. In Donna-Lucata soll der schönste Strand von Sizilien sein, daher auch ganze Ferienhauskolonien.
Der CP „Scarabeo“ bekam auf unserer gesamten Reise die beste Benotung. Wir blieben fast eine Woche. Alles top, zu jeder Parzelle gehörte eine separate saubere Toilette, Lage direkt am Meer.
Am CP bei Santa Croce.
Scarabeo
Angeln am CP Scarabeo
Küste am CP Scarabeo
Ragusa
Der CP in Avola ist total überteuert. Wir bezahlten den doppelten Preis wie normal und zerkratzten uns in der engen langen Zufahrt an Bäumen und Sträuchern die Fahrzeugseiten. Den Platz haben wir für alle Zeiten aus unseren Führern gestrichen. Die Fahrt dorthin über die 115, führt über landschaftlich schöne Strecken. Weiter die 115 nach Siracusa. Eine Stadt mit viel großer antiker Vergangenheit. Viele Besichtigungen möglich. Die Altstadt, das Museum, die Kirche und die Ausgrabungsstätten, alles muss man gesehen haben. Mit dem Roller sind wir noch westwärts nach Ferla und Necropoli di Pantalica gefahren. Dort sind wir in einem Tal mit 5000 Felsengräbern gewandert.
auf dem CP bei Avola
Museum in Siracusa
Brunnen in Siracusa
Felsengräber
Nach Catania sind wir über die Autostrada gefahren. Eine chaotische Stadt ohne Flair, auch der CP ist nicht schön.
Das nächste Ziel war Giardini-Naxos. Hier blieben wir wieder mehrere Tage. Besichtigungen in der meistbesuchten Stadt auf Sizilien in Taormina (muss man gesehen haben), Castelmola (eine tolle Aussicht) und näturlich zum Ätna Nord und Süd, bis auf 1800 mtr. mit dem Roller durch Lava und Schnee. Ein Highlight folgte dem Anderen. In Trecastagni nahmen wir an einer Pferde- und Gespannsegnung teil, das ganze Dorf war auf den Beinen.
Taormina
Taormina
Taormina
Ätna Süd
Giadini Naxos
Pferde- und Gespannweihe in Trecastagni.
Weiter die Küste längs in den Norden nach Oliveri , von dort aus nach Tyndaris zum Kloster und Cap Milazzo.
Milazzo Cap
In Messina gehen wir auf die Fähre nach San Giovanni. Keine Wartezeit, 45 € bezahlt und ruck-zuck auf dem Stiefel.
Fazit Sizilien: Wetter super, Sonne pur, ganz wenig Regen. Spritpreise Super bis 2€, Diesel bis 1,80 €. Sardinien hat uns wesentlich besser gefallen. Der rumliegende Dreck und Müll ist unerträglich. Eingefallene Gewächshäuser mit zerrissenen Plastikplanen die die Landschaft verunstalten. Positiv sind die schönen Strände im Süden und die vielen antiken Sehenswürdigkeiten. Die Menschen sind freundlich.
Ins Landesinnere kommt man mit unserem Camper nicht. Überall Durchfahrtverbote, für Orte, da die Balkone in die Fahrbahn ragen und die Durchfahrthöhe nicht ausreicht. Wir waren froh den Roller mitgenommen zu haben, mit dem wir zusätzlich über 2000 KM gefahren sind. Der Fahrstil der Sizilianer ist mehr als gewöhnungsbedürftig.
Wir haben nicht alles, aber vieles auf Sizilien gesehen, aber eine Reise reicht.
Die Rückreise erfolgte über die Adriaseite Italiens. Da es noch Vorsaison war, gab es nicht viele Besucher. Die Reiseroute führte über Nicotera, Metaponto, Matera (Felsenwohnungen), Manfredonia, Pineto (Tour durch die Abruzzen mit dem Roller), Porto Recanati, Bertinoro, Sirmone (Gardasee), Caldonazzo, weiter in die Dolomiten und über Österreich Fieberbrunn nach Inzell. In D haben wir uns dann 3 Tage Zeit gelassen um wieder zu Hause anzukommen.
Felsenwohnungen in Matera.
Fazit: Wir haben nach Möglichkeit Mautstraßen gemieden und Landstraßen bevorzugt. Der Faktor Zeit spielte bei uns keine Rolle. Mit Acsi haben wir auf Sizilien und in Italien gut übernachtet. Wir haben viele nette Menschen kennengelernt. Gruß an Anneliese und Percy aus dem Norden, sowie Petra und Jupp aus dem Schwarzwald und Angelika und Klaus aus dem Süden.